Blog um das Thema Toxoplasmose von Rosin Tiergesundheit

Toxoplasmose

Die Toxoplasmose wird durch den kleinen, einzelligen Parasiten Toxoplasma gondii (T. gondii) hervorgerufen. Es wird geschätzt, dass weltweit ca. 30 Prozent der Menschen mit Toxoplasmen infiziert sind und dagegen Antikörper entwickelt haben. Toxoplasmen können aber auch Säugetiere wie Schafe, Ziegen, Nagetiere, Schweine, Rinder, Hühner und Vögel befallen.

Während alle betroffenen Tiere Toxoplasmen weitergeben können, sind Katzen und andere Katzenartige die einzigen Tiere, die ansteckende Dauerformen des Erregers ausscheiden können. Diese sog. Oozysten werden im Darm der Katze gebildet und können sich über den Katzenkot in der Umgebung verbreiten und dort bis zu 18 Monate infektiös bleiben. Meist sind es junge Katzen, die zum ersten Mal eine Infektion durchmachen und Oozysten ausscheiden. Katzen, die sich schon einmal angesteckt haben, scheiden grundsätzlich keine Dauerstadien mehr aus. In seltenen Fällen kommt es bei infizierten Katzen zu leichten Durchfällen. Wie bei anderen Tierarten kann es auch zur intrauterinen Infektion der Nachkommen und damit zu Aborten und Schädigungen kommen. Die Hauptinfektionsquellen für Katzen sind befallene Nager, Vögel oder verunreinigtes, rohes Fleisch.

Menschen stecken sich meist über Nahrungsmittel an, die mit T. gondii verunreinigt sind, z.B. unzureichend gegartes Fleisch von infizierten Tieren oder Früchte, Gemüse, Sand oder Erde, die mit Oozysten kontaminiert sind. Auch die Einstreu infizierter Katzen kann Toxoplasmen-Dauerstadien enthalten. Diese sind allerdings nicht sofort, sondern erst nach 1-5 Tagen nach der Ausscheidung im Kot infektiös. Aus diesem Grund ist es wichtig, das Katzenklo täglich gründlich zu reinigen und den Inhalt zu entsorgen.
In den meisten Fällen verläuft eine Infektion beim Menschen symptomlos, es können aber auch unspezifische Symptome wie geschwollene Lymphknoten, Fieber und Abgeschlagenheit auftreten. Nach überstandener Infektion entwickelt sich in der Regel eine lebenslange Immunität. Bei immungeschwächten Personen kann die Toxoplasmose einen sehr schweren Verlauf nehmen. Infiziert sich eine Frau während der Schwangerschaft zum ersten Mal mit Toxoplasmen, können die Parasiten von der Mutter auf das ungeborene Kind übertragen werden, was zu schweren Schäden führen kann. Die Infektion kann Früh- oder Fehlgeburte, Augenveränderungen bis hin zur Blindheit, Entwicklungsstörungen oder Erkrankungen des Gehirns verursachen. Bei schwangere Frauen, die bereits zuvor mit Toxoplasmen Kontakt hatten und einen positiven Antikörpertiter haben, besteht für das Kind keinerlei Risiko. Eine entsprechende Blutuntersuchung kann Aufschluss über eine bereits erfolgte Infektion geben.

Wichtig: Ein erhöhtes Risiko besteht dann, wenn eine Freilaufkatze oder eine mit rohem Fleisch gefütterte Katze in einem Haushalt mit einer immunsupprimierten Person bzw. einer schwangeren Frau lebt, die noch keinen Kontakt zu Toxoplasmen hatte.

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