Gefährlicher Fuchsbandwurm
Der Gefährliche Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) ist in Mittel- und Osteuropa verbreitet. Er befällt Füchse, Hunde und andere Kaniden. Adulte Würmer besiedeln den Dünndarm betroffener Tiere. Ihre eihaltigen Fortpflanzungsglieder (Proglottiden) werden mit dem Kot ausgeschieden. Die Eier werden von Zwischenwirten wie Feldmäusen oder anderen kleinen Nagern über die kontaminierte Umgebung aufgenommen. Nach der Aufnahme schlüpft die im Ei enthaltene Bandwurmlarve im Darm des Zwischenwirts, durchdringt die Darmwand, und gelangt über die Blutbahn in Organe wie Leber oder Lunge. Dort entwickelt sich eine tumorartige Parasitenwucherung mit vielen kleinen Zysten (alveoläre Echinokokkose). Der Zwischenwirt wird mit der Zeit mehr und mehr geschwächt und wird dadurch leichte Beute für Füchse, Hunde oder andere Beutegreifer. Durch die Aufnahme des erkrankten Zwischenwirts infiziert sich dieser.
Besonders gefährdet sind Hunde, die unbeaufsichtigten Auslauf haben, Nagetiere fressen, im Kot anderer Tiere wälzen, sowie Hunde, die Aas, Beute oder andere organische Abfälle aufnehmen.
Die Symptome eines Bandwurmbefalls sind sehr unspezifisch. Das betroffene Tier zeigt möglicherweise auch gar keine Symptome. Juckreiz am Anus, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Mangelerscheinungen, Durchfall, Erbrechen, sowie ein aufgeblähter “Wurmbauch” können auf einen Bandwurmbefall hindeuten. In seltenen Fällen kann sich beim Hund nach der Aufnahme von E. multilocularis-Eiern eine alveoläre Echinokokkose mit hochgradigen klinischen Symptomen entwickeln.
Der Mensch ist ein Fehlwirt des Gefährlichen Fuchsbandwurms. Werden Menschen durch die orale Aufnahme von Fuchsbandwurmeiern infiziert, kann es zur seltenen, aber fast immer tödlich verlaufenden alveolären Echinokokkose kommen. Einfache Hygienemaßnahmen können eine Infektion in der Regel verhindern.
Die Diagnose eines Fuchsbandwurmbefalls beim Hund ist schwierig, da die Proglottiden sehr klein sind, nur intermittierend ausgeschieden werden und die Eier nicht eindeutig identifizierbar sind. In spezialisierten Laboren kann mittels Koproantigen-Test oder molekularbiologischer Untersuchungen eine Artidentifikation durchgeführt werden.
Hunde und Katzen sollten keine Kleinnager fressen. Zusätzlich sollten Hunde und Katzen regelmäßig mit einem Praziquantel-haltigen Entwurmungsmittel behandelt werden. Vermuten Sie, dass ihr Tier mit Bandwürmern befallen ist, stellen Sie es unverzüglich einem Tierarzt vor.