Herzwürmer beim Hund

Der kanine und feline Herzwurm, Dirofilaria immitis, ist die gefährlichste Filarienart. Sie befällt das Bindegewebe oder das Gefäßsystem ihrer Wirte. Herzwürmer sind in Süd-, Zentral- und Osteuropa endemisch und werden durch Stechmücken übertragen. Erwachsenen Würmer leben in der Lungenarterie und im rechten Herzen, wo sie sog. Mikrofilarien ins Blut abgeben. Ektopische Lokalisationen in Gehirn, Augen, Hoden oder Aorta kommen in seltenen Fällen und öfters bei Katzen vor. Die Mikrofilarien werden von Stechmücken aufgenommen und beim nächsten Blutsaugen auf den neuen Wirt übertragen. Während der ersten 2-4 Monate wandern die Larven durch das Bindegewebe des Säugers, um schließlich über den Blutkreislauf ins Herz oder in die Lungenarterie zu gelangen. Frühestens 6-7 Monate nach der Infektion beginnen die Wurmweibchen mit der Produktion von Mikrofilarien, die ins zirkulierende Blut abgegeben werden.

 

Adulte Würmer können jahrelang im Hauptwirt überleben, wobei die Symptome für einen Herzwurmbefall lange unentdeckt bleiben können. Ein starker Befall kann zu einer schweren und möglicherweise tödlichen Erkrankung führen. Oft entstehen Krankheitsanzeichen erst Jahre nach der Infektion:

  • Atemnot
  • Husten
  • Bauchwassersucht
  • Ödeme
  • Lebervergrößerung
  • Nierenfunktionsstörungen
  • Rechtsherzversagen
  • Gefäßverschlüsse durch abgeschwemmte Würmer (z.B. Vena-cava Syndrom)

 

Übertragung auf den Menschen sind möglich, allerdings nur mit kleinen, unbedeutenden Veränderungen im Lungengewebe. Der Mensch stellt einen Fehlwirt dar.
Dirofilaria repens verursacht meist harmlose, subkutane Infektionen. Es bilden sich unter der Haut verschiebbare Knoten, die adulte Würmer und Mikrofilarien enthalten. Selten sind weitere Hautsymptome zu beobachten.

Eine Besonderheit beim Befall mit Herzwürmern ist die Wolbachia-Filarien-Symbiose. Bakterien der Gattung Wolbachia leben endosymbiontisch in Filarien und haben für diese Stoffwechselfunktionen übernommen. Im Rahmen der Dirofilariose-Therapie können die Bakterien beispielsweise mit Tetrazyklinen bekämpft werden, was zu einer Unfruchtbarkeit weiblicher Würmer führt.

Zeigt Ihr Hund Anzeichen wie Atemnot, Schwäche oder anhaltenden Husten, sollte er einem Tierarzt vorgestellt werden. Die typischen Symptome und der Hinweis, dass sich ihr Tier in einem Risikogebiet aufgehalten hat, liefern Hinweise auf die Erkrankung. Weitere Untersuchungen sind notwendig, um die Erkrankung eindeutig zu diagnostizieren.