Methylxanthinvergiftung »Schokoladentoxikose«

Bei Hunden und Katzen können Schokolade bzw. Kakaoprodukte schon in kleinen Mengen zu schweren Vergiftungserscheinungen führen! Die primären Giftstoffe in Schokolade sind die Methylxanthine Theobromin und Koffein.

Obwohl die Konzentration von Theobromin in Schokolade 3- bis 10-mal höher ist als die von Koffein, tragen beide Bestandteile zur sog. Schokoladentoxikose bei. Die Menge an Methylxanthinen ist je nach Art der Schokolade oder des Kakaopulvers unterschiedlich.

Im Allgemeinen beträgt die Methylxanthin-Gesamtkonzentration von trockenem Kakaopulver ca. 28,5 mg/g, von ungesüßter Schokolade ca. 16 mg/g, von Halbbitter- und Zartbitterschokolade ca. 5,4–5,7 mg/g und von Milchschokolade ca. 2,3 mg/g. Weiße Schokolade ist eine vernachlässigbare Quelle für Methylxanthine.

Die mittlere letale Dosis von Koffein und Theobromin liegt Berichten zufolge bei 100–200 mg/kg, aber schwere Symptome und Todesfälle können bei niedrigeren Dosierungen auftreten, und die individuelle Empfindlichkeit gegenüber Methylxanthinen ist unterschiedlich. Klinische Anzeichen einer Schokoladentoxikose treten normalerweise innerhalb weniger Stunden nach der Einnahme auf.

Erste Anzeichen können vermehrtes Trinken, Erbrechen, Durchfall und Unruhe sein. Weitere Anzeichen sind Hyperaktivität, eine erhöhte Urinausscheidung, Bewegungsstörungen, Zittern und Krampfanfälle.

Eine erhöhte Atmungs- und Herzfrequenz, Überhitzung, Herzrhythmusstörungen, Blutdruckstörungen oder Koma treten im weiteren Verlauf auf. Der Tod ist im Allgemeinen auf Herzrhythmusstörungen, Überhitzung oder Atemversagen zurückzuführen.

Bei einer Schokoladentoxikose muss der Giftstoff möglichst schnell und vollständig aus dem Körper des Patienten entfernt werden (Dekontamination z.B. durch Auslösen von Erbrechen, Magenspülung, intravenöse Infusion, usw.).

Wenn Sie beobachtet haben, dass Ihr Tier Schokolade aufgenommen hat, oder wenn verdächtige Symptome beobachtet werden, kontaktieren Sie sofort einen Tierarzt! Die Dekontaminierungsmaßnahmen müssen schnellstmöglich eingeleitet werden.

Die Behandlungsdauer und Prognose sind abhängig vom Schweregrad der Vergiftung. In schweren Fällen ist eine intensivmedizinische Therapie notwendig.