Warum fressen Hunde Gras?
Die Vermutungen über die Gründe für das Grasfressen beim Hund sind vielfältig und derzeit noch nicht wissenschaftlich belegt. Sicher ist, dass gelegentliches Grasfressen ein normales Hundeverhalten ist welches im Normalfall nicht schadet. Hunde sind zwar Allesfresser, aber die im Gras enthaltenen Pflanzenfasern können Sie nicht verwerten. Die Grashalme werden nahezu unverdaut mit dem Kot wieder ausgeschieden.
Manchen Hunden scheint Gras einfach zu schmecken, denn auch gesunde Hunde zeigen dieses Verhalten. Im Frühjahr werden die jungen, zarten Grashalme besonders gerne aufgenommen, weil diese viel Zucker enthalten. Das Knabbern an Gras kann Langeweile überbrücken und in stressigen Situationen entspannen. Welpen können das Grasfressen aus Spieltrieb praktizieren. Rupft Ihr Hund allerdings büschelweise Gras, oder nimmt er es auf, um immer wieder zu Erbrechen, sollte die Ursache beim Tierarzt abgeklärt werden.
Verspüren Hunde Übelkeit oder Magenschmerzen, z.B. bei unverträglichem Futter (z.B. Knochenreste), Parasiten oder zu viel Magensäure, verschlingen manche Tiere größere Mengen Gras, um den Brechreiz auszulösen. Es wird vermutet, dass das Gras die Kehle reizt, und den Würgreflex auslöst. Zu einem Überschuss an Magensäure kann es beispielsweise durch Stress (z.B. ungewohnte Situationen, chronische Schmerzen, usw.) oder eine ungünstige Futterzusammensetzung kommen. Hier sollte ein Tierarzt aufgesucht werden. Bei Tieren mit einem empfindlichen Magen können auch zu lange Futterintervalle zu einer vermehrten Magensäureproduktion führen. Es kann helfen, das Futter auf 3-6 Mahlzeiten am Tag aufzuteilen. Kommt dieses Verhalten nur selten vor, muss nicht immer ein Problem dahinterstecken. Wird das Auslösen des Brechreizes durch Grasfressen jedoch regelmäßig wiederholt, kann es auf ein Verdauungsproblem hindeuten. Zusätzlich kann übermäßiges Grasfressen zu Magen-Darm-Problemen wie Durchfall und einer beeinträchtigten Futterverwertung führen. Im Zweifel sollte immer der Rat eines Tierarztes eingeholt werden!
Prinzipiell kann alles, was Ihr Hund draußen frisst, mit Krankheitserregern kontaminiert sein. Beispielsweise können Lungenwurmlarven durch infizierte Schnecken und sogar Frösche übertragen werden. In seltenen Fällen können Hunde sich anstecken, wenn sie diese Tiere beim Grasfressen versehentlich verschlucken. Typische Symptome sind Husten, Kurzatmigkeit bis zur Atemnot, Fieber, Appetitlosigkeit sowie Augen- und Nasenausfluss. Wird der Befall mit Lungenwürmern nicht rechtzeitig erkannt, kann diese Erkrankungen für Hunde tödlich verlaufen.
Lassen Sie Ihren Hund nichts fressen, was mit Pestiziden oder Dünger behandelt wurde! Gras am Rande stark befahrener Straßen nimmt die Schadstoffe der Autoabgase auf, und sollte möglichst vermieden werden.