Dendritische Zelltherapie – Immunbehandlung gegen Tumorerkrankungen
Die dendritische Zelltherapie ist in der Humanmedizin zur Behandlung von Tumorerkrankungen schon seit längerem bekannt. In den letzten Jahren wird sie vermehrt in der Tiermedizin bei Hunden, Katzen und Pferden eingesetzt. Während die dendritische Zelltherapie kein Allheilmittel ist, hat sich diese nebenwirkungsarme Therapie sich bei einigen Tumorerkrankungen als eine erfolgreiche ergänzende Behandlungsmethode erwiesen. Sie kann dazu führen, dass sich die Lebensqualität der Patienten verbessert und dass die Lebenserwartung verlängert wird. Gute Ergebnisse konnten beispielsweise bei Hämangiosarkomen, Mastzelltumoren, Plattenepithelkarzinomen, Melanomen und Lymphosarkomen erzielt werden.
Tumore sind in der Lage, unterschiedliche Mechanismen zu entwickeln, um zu verhindern, dass Sie vom Immunsystem erfolgreich erkannt und bekämpft werden. Durch diese sog. „Escape-Mechanismen“ werden die Tumore vom Körper nicht mehr als „fremd“ wahrgenommen: Sie können ungehindert wachsen und Schaden im Körper des Patienten anrichten.
Die dendritischen Zellen sind immunologische Zellen, die im Körper die Aufgabe haben, fremde und entartete Zellen aufzuspüren und deren Antigene den spezifischen Abwehrzellen des Immunsystems (T-Lymphozyten) zu präsentieren. Werden T-Zellen durch Tumorantigene stimuliert, können der Tumor und in andere Körperregionen abgewanderte Tumorzellen durch das körpereigene Immunsystem bekämpft werden. Ziel der dendritischen Zelltherapie ist es, im Labor frische, autologe dendritische Zellen zu züchten, die die Tumorzellen auffinden und diese zerstören.
Vor einer dendritischen Zelltherapie wird empfohlen, das Tumorgewebe soweit möglich chirurgisch zu entfernen. Dies verringert die Tumorlast und erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Therapie. Die dendritische Zelltherapie kann somit zur Vermeidung von Rezidiven oder zur Behandlung von zusätzlichen inoperablen Metastasen eingesetzt werden. Sollte keine chirurgische Entfernung des Tumors möglich sein, kann die dendritische Zelltherapie auch ohne vorherige Operation angewendet werden.
Für die dendritische Zelltherapie nimmt der Tierarzt dem Patienten Vollblut ab. Aus den Abwehrzellen des Blutes (sog. Monozyten) werden in einem Reinraumlabor dendritische Zellen mit Hilfe von Zytokinen kultiviert. Nach der Kultivierung werden die frisch hergestellten dendritischen Zellen in eine Injektionslösung gebracht, und dem Tierarzt wieder zugestellt. Der Tierarzt appliziert die Zellen in die Haut des betroffenen Tieres. In der Regel werden drei Behandlungen im Abstand von jeweils 4 Wochen durchgeführt. Für jede dieser Behandlungen muss erneut Blut ins Speziallabor eingeschickt werden, da die dendritischen Zellen nur frisch wirksam sind. Nach dieser intensiven Erstbehandlungsphase können einmalige Wiederholungsinjektionen in einem Abstand von einigen Monaten sinnvoll sein. In den meisten Fällen sind die Nebenwirkungen sehr schwach. In den ersten Tagen nach der Zellapplikation kann eine leichte Abgeschlagenheit und in seltenen Fällen eine erhöhte Temperatur beobachtet werden.
Da Tumorgeschehen individuell sehr unterschiedlich sind, sollte die Behandlung auf den einzelnen Vierbeiner und seine Erkrankung zugeschnitten sein. Wir beraten Sie gerne über mögliche Behandlungsoptionen, sowie deren Vor- und Nachteile!
Mehr Informationen finden Sie unter https://www.petbiocell.de/