Blasensteine beim Hund
Harnsteine, v.a. in der Blase und Harnröhre, zählen bei Hunden zu den häufigsten Erkrankungen der ableitenden Harnorgane. In vielen Fällen bleiben Harnsteine unbemerkt, wenn sie an einer Stelle liegen, wo sie den Urinabfluss nicht stören. Vor allem kleine Steine gehen oft zusammen mit dem Urin ab. Größere Steine können aber auch die ableitenden Harnorgane mechanisch reizen oder den Urinfluss behindern oder vollständig blockieren. Geschieht dies im Nierenbecken oder im Harnleiter sind die Symptome in der Regel unspezifisch: Unwohlsein, Inappetenz, Apathie und Gewichtsverlust können beobachtet werden. Im weiteren Verlauf kann es zu Blutungen, Schmerzen und akutem Nierenversagen kommen.
In vielen Fällen bildet sich ein Stein in der Blase und wird mit dem Harnstrahl mitgespült. An der nächsten engen Stelle – meist im unteren Teil der Harnröhre – bleibt dieser stecken. Dies ist beim Rüden öfter der Fall. Häufiger Harndrang (manchmal erfolglos, manchmal in kleinen Mengen), Blutbeimischungen im Harn, lokalisierte Reizungen (z.B. Schlecken von Geschlechtsteil, Umschauen zum Bauch bzw. Geschlechtsteil) und Schmerzen im Bauchbereich können beobachtet werden. Ist das Tier nicht mehr in der Lage, Urin abzusetzen, und wird dieser Zustand nicht rasch behoben, kann es zu Nierenversagen und einer Ruptur der Harnblase kommen. Für den Patient ist diese Situation lebensbedrohlich. Sollten Sie vermuten, dass Ihr Hund an einer Harnwegserkrankung leidet, stellen Sie ihn bitte schnellstmöglich bei Ihrem Tierarzt vor!
Blasensteine beim Hund können verschiedene Ursachen haben. Häufig spielt die Fütterung eine große Rolle: Ein zu hoher oder unausgewogener Mineralstoffgehalt kann die Bildung von Kristallen fördern. Mit der Zeit können sich zentimeterdicke Steine entwickeln. Verändert sich der pH-Wert des Urins, beispielsweise durch eine bakteriellen Blasenentzündung, fallen Mineralstoffe leichter aus und die Bildung von Harnsteinen wird ebenfalls begünstigt. Ähnlich wie beim Menschen nehmen viele Tiere zu wenig Wasser auf. Die Nieren müssen dann mehr Harn zurückgewinnen und der Urin wird konzentrierter. Kristalle und Steine können sich leichter bilden. Tiere, die viel Flüssigkeit zu sich nehmen, spülen die Blase besser durch und werden den Blasengries einfacher los. Durch eine genetische Prädisposition leiden Bulldoggen, Mops, Dalmatiner, Boston Terrier, Zwergschnauzer, Yorkshire Terrier und Siberian Husky besonders oft an einer Harnwegsobstruktion.
Harnsteine werden nach ihrer mineralischen Zusammensetzung unterschieden. Am häufigsten treten Phophatsteine auf, gefolgt von Oxalat- und Carbonatsteinen. Uratsteine kommen v.a. beim Dalmatiner vor. Cystinsteine sind relativ selten. Die Zusammensetzung ist von entscheidender Bedeutung, um die Entstehung neuer Steine, z.B. durch Diätfutter, erfolgreich zu verhindern.
Übrigens: Meerschweinchen und Kaninchen haben eine angeborene Disposition für calciumhaltige Ablagerungen in der Blase, weswegen die Tiere grundsätzlich einen trüben Urin haben.