Blasenentzündung bei Hunden und Katzen
Die Blasenentzündung (Zystitis) gehört zu den sog. Harnwegsinfektionen, welche meist die unteren Harnwege betrifft und sich bis in die Harnleiter und Nieren ausweiten kann. In der Regel handelt es sich um aufsteigende Bakterien aus dem unteren Harntrakt, die die Infektion verursachen. Aggressive Erreger können in seltenen Fällen bis in die Blutbahn gelangen und eine Bakteriämie oder Septikämie auslösen.
Die klassischen Symptome einer Blasenentzündung sind verstärkter Harndrang und der Versuch, häufig Harn abzusetzen, sowie veränderter Geruch und Farbe (bis hin zu blutig) des Urins. Meist können nur wenige Tropfen herausgepresst werden, da sich durch das häufige Wasserlassen kaum Urin in der Blase ansammelt. Bei bisher stubenreinen Tieren kann eine plötzliche Inkontizenz auftreten. Die betroffenen Tiere leiden unter Schmerzen, was sich z.B. durch einen gekrümmten Rücken beim Urinabsatz erkenntlich macht. Einige erkrankten Tiere belecken die Genitalregion übermäßig. Während männliche und weibliche Tiere gleichermaßen betroffen sein können, erleichtern die kurzen Harnröhren der weiblichen Tiere den Bakterien das Eindringen in die Blase. Die Erkrankung tritt gehäuft bei älteren Tieren und bei Tieren mit einem geschwächten Immunsystem auf. Eine schwache Schließfunktion der Harnwege erleichtert das Eindringen von Erregern bzw. reduziert die Harnausscheidung, wodurch die Spülwirkung des Harns vermindert wird. Durch Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Hyperadrenokortizismus, die zu einer reduzierten Harnkonzentrierung führen, kann die Entstehung einer bakteriellen Blasenentzündung begünstigt werden. Sie verbessern die Wachstumsbedingungen für Mikrokorganismen. Strukturelle Veränderungen der Harntraktes, welche die Ausscheidung beeinflussen (z.B. Tumore), können ebenfalls zu einem erhöhten Infektionsrisiko führen.
Die Ausprägung einer bakteriellen Blasenentzündung kann von unauffälligen Verläufen bis hin zu schweren Allgemeinerkrankungen reichen. Klinische Symptome stehen meist mit Infektionen mit Escherichia coli, Staphylokokken oder Enterokokken im Zusammenhang.
Durch eine Urinuntersuchung kann Ihr Tierarzt feststellen, ob Bakterien enthalten sind. Um das Aufsteigen der Infektion in die Nierenbecken zu verhindern ist es wichtig, eine Blasenentzündung rechtzeitig zu erkennen und mit den entsprechenden Medikamenten zu behandeln. Sie können Ihr Tier zu Hause unterstützen, in dem Sie ihm viel zu Trinken anbieten. Dadurch wird die Blase gut durchgespült. Beispielsweise können Sie Trockenfutter mit etwas Wasser befeuchten. Zusätzlich sollten Sie Ihr Tier warm halten. Nässe, Kälte und Zugluft sollten vermieden werden, um das Immunsystem nicht zusätzlich zu schwächen.