Rosin Tiergesundheit - Schmerzen beim Hund

Schmerzen beim Hund – „wenn der Hund spielt, tut ihm nichts weh“

Schmerzen beim Hund zu erkennen und zu lindern ist nicht nur wichtig, um dem Tier Leid zu ersparen, sondern auch, weil nicht behandelter Schmerz langfristig Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Haustiers haben kann. Schmerzen basieren auf einem komplexen Prozess, der durch das Nervensystem gesteuert wird. Sie treten auf, wenn äußere Reize, wie z.B. das Berühren eines heißen Asphaltbodens mit den Hundepfoten, Rezeptoren in der Haut stimulieren und diese dann Signale durch das Rückenmark an das Gehirn senden. Der akute Schmerz, der meist die Folge von einer akuten Erkrankung oder Verletzung ist, dient als Warnsignal, um den Körper vor weiteren Schäden zu schützen. Außerdem hilft er, die betroffene Stelle so lange zu schonen, bis die Heilung erfolgen konnte. Akute Schmerzen sind somit sinnvoll, da sie zur Lebenserhaltung dienen. Bei Hunden führen akute Schmerzen, wie sie z.B. infolge schwerwiegender Traumata entstehen, meist zu starken, nicht übersehbaren Schmerzreaktionen.

Werden akute Schmerzen jedoch nicht richtig behandelt und treten deswegen häufig auf, können daraus auch chronische Schmerzen entstehen (sog. Schmerzgedächtnis). Im Gegensatz zu akuten Schmerzen treten chronische Schmerzen auch bei Funktionsstörungen oder Krankheiten auf, gegen die der Körper schon seit längerer Zeit kämpft, z.B. aufgrund einer Arthrose oder Tumorerkrankung. Diese häufiger vorkommenden chronischen Schmerzprozesse sind ungleich schwerer zu erkennen, da sie schleichend eintreten. Viele Tiere leiden oft stumm, und zeigen Schmerzen nur sehr subtil oder gar nicht. Unbehandelt kann solcher Dauerschmerz selbst zu einer Krankheit werden.  Neben Verhaltensänderungen (z.B. Angst- oder Aggressionsverhalten) kommt es in manchen Fällen auch zu körperlichen Anpassungserscheinungen: Das Vermeiden bestimmter Bewegungen, Ausgleichsbewegungen und Schonhaltungen führen zu weiteren Verspannungen und Fehlbelastungen. Somit werden Strukturen wie Muskulatur, Knochen und Gelenke zusätzlich geschädigt. Es kommt zu weiteren Schmerzen, die der Hund wiederum auszugleichen versucht – so entsteht ein Teufelskreis.

Starkes Hecheln, geweitete Pupillen, beschleunigte Herzfrequenz, Bluthochdruck, Berührungsempfindlichkeit, Zittern, kurzes Aufschreien, Unruhe, Appetitlosigkeit, Veränderungen im Gangbild, sowie starkes Lecken, Benagen oder Kratzen einer bestimmten Körperstelle können Anzeichen für Schmerzen sein. Bei chronifizierten Schmerzgeschehen können sich einige dieser Symptome wieder normalisieren. In Fällen, bei denen der Sitz der Schmerzursache durch Schmerzäußerungen nicht deutlich zu erkennen ist, sind ein umfassender Vorbericht, eine gründliche Untersuchung und ggf. eine gezielte weiterführende Diagnostik unerlässlich, um die Ursache des Schmerzes zu ergründen.

Viele Hunde vergessen ihren Schmerz, wenn sie abgelenkt sind – sie lassen sich dennoch zum Toben, Spielen oder Laufen motivieren. Beobachten Sie deshalb Ihr Tier genau und nehmen Sie jegliche Schmerzäußerungen ernst. Schon beim ersten Verdacht, dass Ihr Tier Schmerzen hat, sollten Sie zu uns kommen. Es ist wichtig, Schmerzen frühzeitig zu behandeln. Durch den anhaltenden Leidensdruck wird die Lebensqualität erheblich eingeschränkt. Schmerztherapien wie Medikamente, Operationen, Physiotherapie und Akupunktur können hier Abhilfe verschaffen!

Achtung! Geben Sie niemals einem Hund ohne Rücksprache mit einem Tierarzt ein Schmerzmittel. Schmerzmittel für Menschen können beim Hund schwerwiegende Nebenwirkungen haben!

Haben Sie noch Fragen zu diesem Thema? Sprechen Sie uns an! Wir beraten Sie gern.

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