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Pyometra der Hündin

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Die Pyometra der Hündin ist eine eitrige Gebärmutterentzündung, die als Notfall angesehen werden kann und meist chirurgisch versorgt werden muss. Betroffen sind vor allem Hunde, die nicht oder unvollständig kastriert sind. Die Pyometra ist eine multifaktorielle Erkrankung, die durch eine hormonelle Imbalance und eine gleichzeitig aufsteigende bakterielle Infektion der Gebärmutter bedingt ist. Am häufigsten wird sie 2 Wochen bis 4 Monate nach einer Läufigkeit festgestellt. Sie gilt als die wichtigste Uteruserkrankung bei der Hündin, wobei in der Regel konkrete Zahlangaben zur Inzidenz fehlen. Es gibt Hinweise darauf, dass Hündinnen, die noch keinen Wurf hatten, und ältere Hündinnen ein erhöhtes Risiko haben. Lange Zeit wurde angenommen, dass Hündinnen, die eine Scheinträchtigkeit entwickeln, häufiger an einer Pyometra erkranken. Dieser Zusammenhang konnte in verschiedenen Studien nicht nachgewiesen werden.

Die Symptome einer Hündin mit einer Pyometra können unspezifisch sein und hängen davon ab, ob es sich um eine offene oder geschlossene Form der Erkrankung handelt. Häufig wird bei der offenen Pyometra Scheidenausfluss (eitrig, eitrig-blutig, schleimig, blutig) und vermehrtes Trinken sowie Lethargie, Appetitlosigkeit, Erbrechen und Durchfall beobachtet. Nur in Einzelfällen zeigt sich ein schlechter Allgemeinzustand der Hündin, bei dem es zunehmend zu Fieber, Apathie, Schock oder Nachhandschwäche kommen kann. Das weist meist auf eine geschlossene Gebärmutterentzündung hin, bei der der gebildete Eiter nicht durch die Zervix abfließen kann, wodurch für den Besitzer der wichtigste Hinweis auf die Erkrankung fehlt. Es besteht die akute Gefahr der Uterusruptur, was innerhalb weniger Stunden zu einem septischen Schock und Tod des Tieres führen kann. Sowohl bei einer offenen als auch bei einer geschlossenen Pyometra können sich Erreger und Toxine aus der Gebärmutter auf andere Organe ausbreiten und zu einem akut lebensbedrohlichen Zustand führen.

Die Diagnose lässt sich durch sonografische sowie radiologische Untersuchungen bestätigen. Laborparameter sind notwendig, um den Verlauf der Erkrankung und das Ausmaß der Organschädigung zu beurteilen. Die sicherste Behandlung ist die operative Entfernung der erkrankten Gebärmutter und der Eierstöcke (sog. Ovariohysterektomie). Sie gilt für die meisten Fälle als Therapie der Wahl. Ein Rezidiv nach der Ovariohysterektomie ist nicht zu erwarten bzw. ist lediglich in Form eines Uterusstumpfabszesses (sog. Stumpfpyometra) möglich. Eine nicht operative, konservative Behandlung der Pyometra dient in erster Linie dem Erhalt der Zuchtfähigkeit. Hier sollte jedoch beachtet werden, dass viele Autoren von Therapieversagern bzw. von Rezidiven berichten.

Sollten Sie vermuten, dass Ihre Hündin an einer Gebärmutterentzündung leidet, stellen Sie sie umgehend einem Tierarzt vor. Es handelt sich um einen Notfall, der sofort behandelt werden muss!