Rosin Tiergesundheit - Afrikanische Schweinepest – MRSA

MRSA-Infektionen bei Haus- und Nutztieren

Staphylococcus aureus (S. aureus) ist ein Bakterium, das zu den normalen Bewohnern der Haut und Schleimhaut von zahlreichen Tierarten und dem Menschen gehört. Unter gewissen Umständen kann der Keim aber auch Krankheiten verursachen. Beim Menschen kann S. aureus Haut- oder Weichgewebeinfektionen, Pneumonien, Endokarditis und Osteomyelitis auslösen. Beim Rind ist das Bakterium ein häufiger Verursacher von Entzündungen der Milchdrüse und bei Hunden, Katzen und Pferden ein bedeutender Wundinfektionserreger. Normalerweise werden S. aureus-Infektionen mit sog. Beta-Lactam-Antibiotika sowohl beim Mensch als auch beim Tier erfolgreich behandelt.

Die Methicillin-resistente Variante von S. aureus (MRSA) ist allerdings gegen alle Beta-Lactam-Antibiotika unempfindlich, und wird durch diese Substanzen nicht abgetötet. MRSA-Infektionen sind demnach eine Herausforderung für behandelnde (Tier-)Ärzte, weil weniger verträgliche oder weniger wirksame Reserveantibiotika eingesetzt werden müssen, die teilweise zu verlängerten Klinikaufenthalten und erhöhten Todesraten führen. MRSA tritt vorzugsweise in Krankenhäusern bei Menschen mit chronischen Erkrankungen, einem geschwächtem Immunsystem und bei der unsachgemäßen Einnahme von Antibiotika auf. Durch den direkten und indirekten Kontakt mit MRSA-Trägern sowie mangelnde Hygiene kann der Keim auf andere Menschen sowie Tiere übertragen werden. Bei der Besiedlung kommt es nach der Übertragung der Keime meist zu keinen Krankheitserscheinungen, die Person oder das Tier bleibt aber Träger des Keims. Menschen und Tiere, die mit MRSA besiedelt sind, tragen jedoch ein höheres Risiko z.B. nach Operationen eine MRSA-Infektion zu erleiden.

Im Nutztierbereich geht MRSA von besiedelten Tieren sehr effektiv auf Tierärzte, Landwirte und andere Personen mit direktem oder indirektem Tierkontakt (z.B. durch das Einatmen von hochgradig belasteter Stallstäube) über. Am häufigsten wurde dies bisher beim direkten Kontakt mit Schweinen, Kälbern und Geflügel beschrieben. Verbreitet wird der multiresistente Keim durch Tierhandel und -transport: Inzwischen sind Nutztierbestände europaweit besiedelt. Die Betriebsgröße sowie der unsachgemäße Antibiotikaeinsatz spielen hierbei eine bedeutende Rolle.

Bei Haustieren stellen Menschen ein wichtiges Reservoir für die MRSA-Besiedlung und Infektion dar, d.h. die Übertragung scheint häufiger vom Menschen (der MRSA beispielsweise im Krankenhaus erworben hat) auf das Tier zu erfolgen. MRSA wurde bei Hunden, Katzen, Pferde, Papageien, anderen Vögeln, Kaninchen, Hamstern, Meerschweinchen, Ratten, Schildkröten, Fledermäusen und Leguanen nachgewiesen. Ein Trägertum bei Haustieren stellt somit ein infektionsmedizinisches Problem sowohl für die betroffenen Tiere als auch für die veterinärmedizinischen Mitarbeiter sowie für die Tierbesitzer dar, da in seltenen Fällen eine weitere Verbreitung des Erregers möglich ist.

Um das Risiko der Übertragung von Krankheitserregern Menschen und Tieren zu minimieren, sollten die folgenden Maßnahmen beim Umgang mit Ihren Lieblingen befolgt werden:

»Nach dem Kontakt mit dem Tier gründlich die Hände waschen bzw. desinfizieren.

»Lassen Sie Ihr Haustier nicht in Ihrem Bett übernachten.

»Vermeiden Sie „Mund-zu-Maul“-Kontakt mit Ihrem Tier sowie das Ablecken Ihres Gesichts und Ihrer Hände, und waschen bzw. desinfizieren Sie die betroffenen Stellen, falls es doch passiert.

»Reinigen Sie regelmäßig Liegeplätze, Spielzeuge sowie Fress- und Trinknäpfe.

»Wird rohes Fleisch verfüttert, muss auf eine strikte

Küchenhygiene geachtet werden, da auch kontaminierte Lebensmittel eine Infektionsquelle für den Menschen und Tiere sein können.

Bitte informieren Sie das tiermedizinische Personal frühzeitig und vor jeder Behandlung, wenn Sie wissen, dass Sie oder Ihr Tier Träger des MRSA sind!

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