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Kaugummis sind giftig für Hunde: Die Xylitol-Vergiftung

Xylitol hat einen ähnlichen Geschmack wie Zucker, und wird in Nahrungsmitteln wie Kaugummis (bis 70%), Bonbons und Backwaren als Zuckerersatz verwendet. In Zahnpasta, Trinkwasserzusätzen, zuckerfreien homöopathischen Globuli und in therapeutischen Nährlösungen kann Xylitol ebenfalls enthalten sein. Der Xylitolgehalt variiert je nach Produkt und wird auch nicht immer auf den Verpackungen angegeben. Während die Substanz von Menschen bedenkenlos gegessen werden, kann die Aufnahme von schon 3 Stück Kaugummi bei einem 10 kg schweren Hund gefährliche Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Zusätzlich ist Xylitol toxisch für Frettchen, Kaninchen, Kühe, Ziegen und Paviane.

Beim Hund manifestieren sich Xylitol-Vergiftungen in einem schnellen, dosisabhängigen Insulinanstieg und einem entsprechend starken Abfall des Blutzuckers (Hypoglykämie). Die betroffenen Tiere zeigen Zittern, Benommenheit, Lethargie, Ataxie, Sehstörungen, Erbrechen, Durchfall oder sogar Anfälle, die von einem komatösen Zustand sogar bis zum Tod des Tieres führen können. Meist treten die Symptome innerhalb von 30-60 Minuten nach der Aufnahme auf, in Einzelfällen kann die Unterzuckerung auch verzögert auftreten. Zusätzlich kann es zu einer akuten Leberzellnekrose kommen, wobei dies auch ohne Zeichen der Unterzuckerung möglich ist. Der im Blut herrschende Zuckermangel führt zu einer Zerstörung der Erythrozyten und zu einer daraus resultierenden Freisetzung von Bilirubin. Es kann zu einer massiven Störung der Blutgerinnung kommen. Symptome sind ikterische Schleimhäute, Apathie, Erbrechen, und ggf. Blutungen (z.B. Unterhautblutungen, blutiges Erbrechen). Schon die Einnahme von 0.1 g Xylit/kg Körpergewicht kann beim Hund zu einer schweren Hypoglykämie führen. Mehr als 0.5 g/kg Körpergewicht kann eine Leberfunktionsstörung hervorrufen.

Sollte Ihr Hund Xylitol aufgenommen haben, sollte unverzüglich ein Tierarzt aufgesucht werden. Sie können nach Rücksprache mit Ihrem Tierarzt als Erste-Hilfe-Maßnahme etwas Zucker verabreichen (z.B. die Maulhöhle mit etwas Honig oder Zuckerlösung bestreichen). Bei sofortiger tierärztlicher Behandlung sind in den meisten Fällen keine Spätfolgen zu erwarten.

Achten Sie bitte unbedingt darauf, dass Xylitol-haltige Nahrungsmittel für Hunde und andere betroffenen Tiere unerreichbar sind. Zum Zähneputzen beim Hund darf keine Zahnpasta für den Menschen benutzt werden!

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