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Hot Spots – Kleine Ursache, schlimme Wirkung

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Ein Hot Spot (sog. „akut nässende Dermatitis“) ist eine akute oberflächliche Entzündung der Haut, die häufig einen dermatologischen Notfall darstellt. Die juckenden, geröteten und anfangs scharf abgegrenzten Hautstellen, sondern ein übel riechendes, eitriges Wundsekret ab. Die Veränderungen können sehr schnell (d.h. innerhalb von ein paar Stunden) entstehen und äußerst schmerzhaft sein.

 

Meist fügt sich der Patient die Hot Spots selbst zu: Die entzündeten Bereiche entstehen durch übermäßiges Lecken, Knabbern, Kratzen oder Scheuern bei starkem Juckreiz aufgrund von Allergien (z.B. Flohspeichelallergie, Futtermittelallergie, atopische Dermatitis), Parasiten, Verletzungen oder anderen Hautirritationen wie Ohrenentzündungen. Bei Veränderungen im Bereich der Kruppe und der Rute sollten die Analbeutel auf Anschoppung und Entzündungen untersucht werden. Hot Spots im Bereich von Gliedmaßen können auf entzündliche bzw. schmerzhafte Veränderungen der Knochen oder Gelenke hindeuten. Auch Verhaltensstörungen können zu einem vermehrten Lecken und Beknabbern führen.

 

Durch die mechanische Bearbeitung wird zunächst das Fell geschädigt und fällt aus, und die Haut rötet sich. In den oberen Hautschichten bilden sich Erosionen. An den betroffenen Hautstellen führt der Speichel vorzugsweise bei langhaarigen Rassen bzw. Hunden mit dichtem Unterfell (z.B. Neufundländer, Bernhardiner, Berner Sennenhunde, Golden Retriever, Labradore, Rottweiler) zu einem feucht-warmen Hautmilieu. Diese Bedingungen sind optimal für Bakterien, welche die Wunde sekundär besiedeln und sich vermehren. Die nun eitrige Wunde wird von den Patienten weiter manipuliert – es entsteht ein Teufelskreis.

 

Hot Spots entstehen bevorzugt an der Ohrenbasis, Hals und Gesicht, Schwanzansatz, seitliche Flanke und Rumpf sowie an den Pfoten, da diese Bereiche für die Zunge, die Zähne und die Krallen gut erreichbar sind. Bei langhaarigen Stellen bleiben die verletzten Bereiche oft erstmals unbemerkt, da das verklebte Fell sie bedeckt. Sollten Sie bei Ihrem Tier einen Hot Spot feststellen, bringen Sie es bitte umgehend zu einem Tierarzt. Der Patient braucht eine möglichst schnelle, fachgerechte Wundversorgung. Je fortgeschrittener und tiefer Hot Spots sind, desto schwieriger gestaltet sich die Behandlung.