Rosin Tiergesundheit tropische Hyalomma Zecke

Tropische Hyalomma-Zecke – Die Universität Hohenheim benötigt Ihre Hilfe

Wer in der warmen Sommerzeit viel draußen ist, könnte einer neuen Zeckenart begegnen: In Deutschland wurden in den letzten Jahren erstmals einzelne Exemplare der tropischen Hyalomma-Zecke gefunden. Diese Zecken stammen aus Afrika, Asien und Südeuropa – von Spanien über Italien bis zur Türkei. Die Larven und Nymphen dieser Zecken bevorzugen Kleinsäuger und Vögel als Wirte und wurden wahrscheinlich über Zugvögel bei uns eingeschleppt. Aufgrund des ungewöhnlich warmen Wetters können die vollgesogenen Nymphen sich auch hierzulande erfolgreich zu Adulten häuten. Die ausgewachsenen Hyalomma-Zecken befallen bevorzugt große Säugetiere wie Pferde, Rinder, Ziegen oder Schafe, aber auch den Menschen. Von den hierzulande üblichen Zecken wie z.B. dem gemeinen Holzbock kann man die tropischen Blutsauger leicht unterscheiden: Sie sind wesentlich größer und haben auffällig helle, gelb-braun gestreifte Beine.

Während Holzbock-Zecken an Gräsern und Sträuchern auf ihre Opfer lauern, gehen Hyalomma-Zecken aktiv auf die Jagd. Sie nehmen ihre Beute aus einer Entfernung von bis zu zehn Metern wahr – und laufen schnell wie Spinnen auf sie zu. Sie sind potentielle Überträger des gefährlichen Krim-Kongo-Hämorrhagisches Fiebers und einer Form des tropischen Zecken-Fleckfiebers, die ausschließlich Menschen betreffen. Allerdings gehen Forscher zur Zeit nicht davon aus, dass die Hyalomma-Zecke auch die Frühsommer-Meningoenzephalitis oder Borreliose übertragen kann. Lange Kleidung und Hosenbeine, die in die Socken gesteckt werden, bieten für den Menschen Schutz. Obwohl die Hyalomma-Zecken für Hunde und Katzen als Krankheitsüberträger bisher eine untergeordnete Rolle zu spielen scheinen, sollten Tiere vorsorglich mit Zeckenschutzmittel behandelt werden, da sie die Zecken mit in den Haushalt in die Nähe des Menschen bringen können. Zusätzlich können heimische Zecken auch Krankheiten übertragen, die für Haustiere gefährlich sind. Gerne beraten wir Sie diesbezüglich.

Zeckenforscher der Universität Hohenheim wollen nun herausfinden, wo die Hyalomma-Zecke in Deutschland zu finden ist, wie sie sich verbreitet und welche Gefahren von ihr ausgehen. Hierfür bittet sie die Bevölkerung um Mithilfe. Wer eine auffällige Zecke gesichtet hat, sollte diese fotografieren oder möglichst lebendig einschicken, damit sie auf Krankheitserreger untersucht werden kann. Weitere Informationen finden Sie unter https://zecken.uni-hohenheim.de/zecken_melden.

Quelle Foto: Lidia Chitimia-Dobler/Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr/Ilustration/dpa

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