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Die Darmflora: Schönheit kommt von innen!

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Die Darmflora, auch intestinale Mikrobiota genannt, setzt sich aus Millionen von physiologischen bzw. schützenden Bakterien zusammen, die insbesondere den Dickdarm besiedeln. Die Entwicklung der Darmflora beginnt bei der Geburt: Welpen nehmen die ersten Bakterien im Geburtskanal auf. Nach der Geburt kommen die Welpen immer mehr mit Bakterien aus der Umgebung in Kontakt. Solange sie ausschließlich Muttermilch trinken, ist der Magensäuregehalt sehr gering, und Bakterien können den Magen ungehindert passieren. Die Keime heften sich an der Darmwand an und beginnen, die Darmflora aufzubauen. Später stellt die Magensäure eine Schutzbarriere für Bakterien dar.

Betrachtet man die Zusammensetzung der Darmflora, so zeigt sich, dass bei Mensch und Tier größtenteils die gleichen Bakterienklassen vertreten sind, und dies auch in einem ähnlichen Verhältnis. Im Zuge der Domestikation hat sich das Mikrobiom des Hundes an das des Menschen angepasst. Der Grund dafür: Viele Hunde nehmen ähnliche Nahrung zu sich, wenn sie z.B. Futter mit einem hohen Kohlenhydratanteil erhalten oder vom Tisch gefüttert werden. Die Nahrungsaufnahme ist von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung der Darmflora.

 

Die Mikroorganismen der Darmflora haben viele wichtige Funktionen:

  • Verwertung von Nahrungsbestandteilen
  • Abwehr von schädlichen Keimen
  • Unterstützung des darmassoziierten Immunsystems
  • Produktion von Vitamin K, B2, B12, Folsäure und Biotin
  • Energieversorgung der Darmschleimhaut
  • Neutralisierung von toxischen Substanzen (z.B. Nitrosamine)
  • Aufrechterhaltung der Darmmotilität

 

Normalerweise befinden sich nützliche und krankmachende Keime in der Darmflora im Gleichgewicht (Eubiose). Störungen im Verdauungstrakt, beispielsweise durch eine Antibiotikagabe, verändern die Zusammensetzung der Darmflora. Es werden nicht nur krankmachende Bakterien abgetötet, sondern auch die gesunde Darmflora wird beeinträchtigt (Dysbiose). Es kann zu Verdauungstörungen wie Durchfall als Nebenwirkung des Antibiotikums kommen. Aber nicht nur Medikamente können zu einer Fehlbesiedelung und damit einer Störung der Darmfunktion führen. Magen-Darm-Infektionen, Darmparasiten, chronischer Durchfall, Futterumstellungen, Fütterungsfehler, Immunschwäche, Allergien und Stress können ebenfalls eine krankhafte Veränderung des Darmmilieus hervorrufen.
Futterzusatzstoffe wie Präbiotika und Probiotika können bei Dysbiosen helfen, das Gleichgewicht der Darmflora wiederherzustellen. Sie eignen sich beispielsweise als unterstützende Therapie bei Durchfallserkrankungen. Präbiotika (z.B. Inulin, Oligosaccharide) sind unverdauliche Futterbestandteile in Form von Kohlenhydraten, die einen positiven Effekt auf die Darmflora haben, indem sie nützlichen Bakterien im Dickdarm als Nahrung dienen. Probiotika hingegen enthalten lebensfähige Bakterien (z.B. Milchsäurebakterien), die die natürliche Darmflora anreichern sollen. Die ungünstige Zusammensetzung der Darmflora kann dadurch gezielt verbessert werden. Präbiotika und Probiotika dienen somit dem Erhalt und Wiederaufbau einer gesunden Darmflora.
Bitte beachten Sie, dass einige Darmprobleme nicht alleine durch Futterzusatzstoffe behandelt werden können. Sollten Sie vermuten, dass die Darmflora Ihres Vierbeiners gestört ist, halten Sie bitte diesbezüglich mit Ihrem Tierarzt Rücksprache!