Dermatophytose

»Zurück zu Übersicht Blogs

 

Fotoquelle: ESSCAP

Fotoquelle: ESSCAP

Die Hautpilzerkrankung gilt als eine der häufigsten infektiös bedingten Hauterkrankungen bei Hunden und Katzen, aber auch bei kleinen Heimtieren ist sie weit verbreitet. Die Infektion erfolgt direkt von Tier zu Tier oder indirekt über Gegenstände wie Bürsten, Decken, Körbe oder Spielzeuge. In der Umgebung können Pilzsporen unter optimalen Bedingungen über Jahre hinweg ansteckend bleiben. Grundsätzlich sind Hunde und Katzen jeder Rasse für Hautpilze empfänglich, eine besondere Anfälligkeit wurde jedoch für Perserkatzen nachgewiesen. Junge Tiere oder Tiere mit einem geschwächten Immunsystem erkranken häufiger an einer Dermatophytose. Zusätzlich besteht ein erhöhtes Risiko in Zuchten und Tierheimen, bei wildlebenden Tieren, sowie in Ausstellungen und Wettkämpfen. Insbesondere Langhaarkatzen können asymptomatische Träger sein. Hautpilze können von Tieren auch auf den Menschen übertragen werden.

Weitverbreitete Dermatophyten wie Microsporum canis und Trichophyton mentagrophytes verursachen häufig Rötungen, Haarausfall, struppiges Fell, Schuppen- oder Krustenbildung sowie kleine Papeln und Pusteln. Die typischen runden, haarlosen Stellen befinden sich meist am Kopf und an den Vorderbeinen. Allerdings sind die Symptome gerade bei Katzen oft unauffällig und unspezifisch. In manchen Fällen entwickelt sich insbesondere bei Hunden eine lokalisierte, knotenartige Entzündung, v.a. an Nase und Pfoten (sog. Kerion). Viele Hunde und Katzen zeigen erst bei bakteriellen Sekundärinfektionen Juckreiz. Beim Meerschweinchen und Mensch wird hingegen häufig starker Juckreiz beobachtet.

Besteht der Verdacht auf eine Hautpilzerkrankung, muss dies von einem Tierarzt sicher abgeklärt werden. Eine Pilzinfektion kann nur durch weiterführende Tests wie die Wood`sche Lampe, ein Trichogramm und eine Pilzkultur diagnostiziert werden. Möglicherweise kann es einige Wochen dauern, bis endgültige Ergebnisse vorliegen.

Die Selbstheilung einzelner durch Hautpilze hervorgerufene Läsionen über einen Zeitraum von mehreren Monaten ist bei gesunden Tieren möglich. Eine umgehende und konsequente Therapie ist jedoch notwendig, da mit der Erkrankung eine Kontamination der Umgebung und eine Ansteckungsgefahr für den Menschen und anderen Tiere verbunden ist. Die Behandlung einer Hautpilzerkrankung besteht in einer Kombination aus einer topischen und einer systemischen Behandlung sowie der Behandlung der Umgebung. Die Therapie sollte so lange durchgeführt werden, bis zwei Kontrolluntersuchungen im Abstand von zwei Wochen negativ sind. In der Regel dauert eine Therapie zwischen sechs Wochen und mehreren Monaten. Wichtig: Alle empfänglichen Kontakttiere müssen mitbehandelt werden!

Um Menschen vor einer Ansteckung mit Hautpilzen durch Haustiere zu schützen sollte Folgendes beachtet werden:

  • Sorgfältige Hygiene im Umgang mit den betroffenen Tieren (Händewaschen, Tiere nicht ins Bett lassen, usw.)
  • Behandlung der erkrankten Tiere und allen empfänglichen Begleittieren sowie Desinfektion des Umfeldes
  • Besondere Vorsicht gilt bei Babys und Kleinkindern, immungeschwächten Personen sowie älteren Menschen